Hypnose in der psychotherapeutischen Arbeit 

 

Hypnose ist ein Zustand fokussierter Aufmerksamkeit und erhöhter Suggestibilität, der genutzt werden kann, um therapeutische Prozesse zu unterstützen. Durch gezielte Induktion, Entspannungs- und Imaginativtechniken gelangen Patientinnen und Patienten in eine innere, beruhigte Wahrnehmung. In diesem Zustand bleiben Bewusstsein und Selbstkontrolle gewahrt, während der Therapeut positive Anleitungen, Metaphern und Ressourcenaktivierung einbringt.

 

Wesentliche Mechanismen

  • Zentralwirkung der Aufmerksamkeit: Die Fokussierung erleichtert den Zugang zu inneren Erfahrungen, Schmerzen, Ängsten oder Gewohnheiten.
  • Ressourcenaktivierung: Positive Ziele, Selbstwirksamkeit und Bewältigungsstrategien werden gestärkt und verankert.
  • Veränderung über Suggestion: Gemeinsam erarbeitete positive Suggestionen und Visualisierungen unterstützen, negative Denkmuster zu verändern.
  • Verarbeitung von belastenden Erfahrungen: In sicherem Rahmen können Erinnerungen neu bewertet und adaptiv integrieren werden.
  • Selbsthypno­se-Techniken: Patienten können Techniken erlernen, die Autonomie und langfristige Regulation fördern.

 

Typische Anwendungsfelder

  • Angststörungen, generalisierte Nervosität, Panikattacken
  • Stressbewältigung, Burnout-Prävention
  • Schmerzmanagement und somatoforme Beschwerden
  • Posttraumatische Belastungsreaktionen (unter sorgfältiger Abklärung)
  • Suchtverhalten und Gewohnheitsänderungen z.B. Raucherentwöhnung, Gewichtsmanagement
  • Schlafstörungen
  • Psychosomatische Beschwerden
  • Begleitung medizinischer Behandlungen (z. B. chronische Schmerzen, Übelkeit, Clarifizierung von Beziehungen zu Krankheitssymptomen)

 

Behandlungsablauf

  1. Anamnese, Zielklärung und Aufklärung über Hypnose
  2. Induktions- und Entspannungsphase
  3. Therapeutische Arbeit mit fokussierten Themen (z. B. Angst, Schmerz, Verhaltensänderungen)
  4. Ressourcenstärkung und Selbsthypnose-Techniken für den Alltag
  5. Ausarbeitung eines Nachsorge- oder Übungsplans